: M4 : $ nij “ o» Seite 2 »pDALMATIEN« LJUBLJANA Jahre 238 ihr Ende, als der Thraker Maxim aus Pannonien gegen Aquileia zog und die Biirger Emonas ihre Stadt auf Befeh!l des Senates in Brand steckten und verlieBen. Bald darauf wieder aufgebaut, litt es in den Stiirmen der Volkerwanderung beson- ders stark. Im J. 407/408 muB Emona noch bestanden haben, da in ihr Alarich, der K6- nig der Westgoten, sein Lager hielt. Dies ist das letztemal, da die Stadt in der Ge- schichte erwihnt wird: sie diirfte wahr- scheinlich gleich Aquileia im J, 452 von den Eunnenscharen Aittilas zerst&rt — worden sein. Von Emona geben unzihlige Ausgrabun- gen von Schmuck- und Gebrauchsgegen- stinden, Miinzen, Grabsteinen und Votivta- leln, Mosaiken, Statuen, Heiz- und Kanal- anlagen Kunde. Sie sind zum gr&Bten Teile im Erdgeschosse und im ersten Stocke des Nationalmuseums untergebracht, Die spre- chendste Erinnerung an Emona ist die so- Senannte »R&mermauer« am Mirje (hinter dem Gebiude der techn. Hochs;hule), die durch die Bemiihungen Prof. Dr, Walter Schmids in der noch erhaltenen Ausdehnung auf der Siidseite freigelegt und konserviert worden ist, Ihre Nordseite deckt sich 'teil- weise mit der Gartenmauer des Klosters der Ursulinerinnen und der siidlichen Hauserreihe des Kongresni trg, w4hrend sie im Osten beildufig durch die Linie der Ve- gova ulica und Emonska cesta, im Westen durch den Zug der Bleiweisova cesta ge- kennzeichnet wird, Auf den Triimmern der R&merstadt diirfte um die Mitte des 6, Jahrhunderts, engange- schmiegt an den Siidosthang des heutigen SchloBberges und begrenzt vom Flusse »Lubija«, also im Stadtviertel um die St. OK Pika. _ _— > KOČEVJE | Jakobskirche, das heutige Ljubljana als Mittelpunkt der = slovenischen »Krajina« oder Krains entstanden sein. Frankische Markgrafen, aus dem Geschlechte der Spanheimer und die Herz&ge von Andechs-Meran geboten auf dem Laibacher Bergschlosse. Im J. 1282 gelangte jedoch Krain mit Ljubljana nach kurzer Zwischenherrschaft Ottokars II. von Bć&hmen unter die Herrschaft der Habs- burger, ' Im weiteren Verlaufe der Geschichte hatte unsere Stadt wiederholte Angrilfe der Tirken und der Venetianer abzuwehren, Fir die Vortrefflichkeit ihrer Befestigun- gen und von dem Kampfesmute ihner Biir- Ser zeugt die Tatsache, daB Ljubljana nie- mals, weder von Tiirken noch Venetianern und auch nicht von dem streitbaren Ge- schlechte der Grafen von Cilli erobert wer- den konnte, Reste der ehemaligen Befesti- $ungen sind noch auf _ dem SchloBberge vorhanden, Die Stadtmauern und die Stadt- tere wurden im J, 1786 iber BeschluB der Stadtvertretung geschleift, Im J. 1797 hielt Napoleon auf seinem Heereszuge gegen Wien den Einzug in un- sere Stadt, die 1809 zur Hauptstadt der »illyrischen Provinzen« (Ausdehnung von Lienz bis Kotor) erklirt wurde und als sol- che unter dem Gouverneur Marschall Mar- mont zu groBer Bedeutung gelangte. Nach der Wiedergewinnung der illyr. Provinzen durch Osterreich (1813) kam auch Ljubljana wieder unter 6sterreichische Herrschaft und war einige Zeit Sitz des illyrischen Guber- niums. Im Jahre 1821 fand hier die von Met- ternich inaugurierte, in der Geschichte un- ter dem Namen des Laibacher Kongresses bekannte Monar h i! ft der donna na spiter auch Karntnerherzoge | Kaiser von Osterreich und RuBland, des Kčnigs von Neapel, des Herzogs von Modena usw, unter Beteiligung der diplomatischen Vertreter PreuBens, Englands, Frankreichs, des hl, Stuhles u, a. statt, die die Bekimp- fung revolutionirer Bewegungen und der Erhaltung des status quo in Europa zum Ziele hatte. An diesen KongreB erinnert der - KongreBplatz, die — ZweikaiserstraBe im Stadtwalde mit dem dortselbst erbauten Pavillon, das Gasthaus zum russischen Za- ren im Laibacher Vororte Ježica u, a. Am 1, Dezember 1918 erfolgte nach dem Zertalle der alten Habsburgermonarchie die Vereinigung ihrer slovenischen Gebiete zum Kčnigreiche der Serben, Kroaten und Slo- venen, Seither ist Ljubljana als Mittelpunkt Sloveniens in stetem Aufschwunge und be- deutender 4uBerer und innerer Entwicklung begriffen, Sehenswiirdigkeiten und DPenkmišalier Rathaus, Renaissancebau mit Balkon und fiinfeckigćem Uhrturme, nach Abbruch des daselbst befindlichen alten, unscheinbaren Rathauses in den J. 1717 bis 1718 neuer- baut, Sehenswerter_ Sitzungssal, mit den auf rotem Marmor eingemeiBelten Namen aller_Biirgermelster_ von Ljubljana, begin- nend mit dem Jahre 1484, An der linken Seitenwand das vom beriihmten siidslavi- schen Bischof von Djakovo StroBmayer ge- widmete Gemćlde von Ivana Kobilca: Slo- venien huldigt der Stadt Ljubljana: an der rechten: Ljubljana von Osten von Fr, Vav- potič, Im Vestibile vor dem Sitzungssaale Marmorbiiste Kaiser Karls VIL, des groBen Forderes Ljubljanas, Vor dem Rathause ein Brunnenobelisk des italienischen Meistens Francesco Robba, das schčnste čffentliche Denkmal Ljubljanas. Aus weiBem Marmorbecken steigt 10 m hoch ein dreikantiger Obelisk aus heimi- schem rčtlich$rauem Marmor empor, umge2- ben von drei auf Felsen ruhenden md&nnli- Chen Gestalten aus genuesischem Marmor: zu ihren FuBen Delphine. Aus deren Ra- chen und aus den von den ma&nnlichen Idealgestalien gehaltenen Amphoren spru- delt der klare Wasserstrahl — ein Sinnbild . der drei Hauptfliisse Krains: der Save (Oberkrain), Ljubljanica (Innerkrain) und Krka (Unterkrain). Die Brunnenfiguren zei- * gen nicht die klassische Ruhe von Robbas Engeln im Dom oder in der St, Jakobskir- che; alles an ihnen ist, sowie das Wasser das sie behiiten, in lebhafter, fast ziigelloser Bewegung, Das Barock weicht hier dem Ro- kokostile. Neun Jahre (1743— 1752) arbei- tete Meister Robba ununterbrochen daran und erhielt fiir sein Meisterwerk das Bir- $errecht und eine Stelle im &uBeren Rate der Stadt. Ehemals war der Brunnen der Mittelpunkt des stadtischen Marktverkeh- res. Mit der Verlegung der Mš&rkte auf den Vodnikov trg wurde es einsamer um ihn. Von sonstigen Denkma&lern sind zu erw&4h- nen: das Denkmal des gr&Bten slovenischen Dichters Dr. Franz Prešeren (1800—1848) am Marijin trg (akad, Bildhauer Ivan Zajc), das einfache, aber stilvolle Denkmal Va- lentin Vodniks, des ersten slovenischen Dichters (1758—1819), am Vodnikov trg (akad, Bildhauer_ Al. Gangl), das Trubar- :denkmal am Ausgange der Aleksandrova cesta von Franz Berneker (Primus Trubar, evangel. Prediger und Begriinder der slo- ven, Schriftsprache 1508—1586). das Denk- mal des groBen Slavisten Dr, Franz Miklo- šič am Kralja Petra trg von Ivo Kos und Svitoslav Peruzzi, das Valvasordenkmal vor dem Museum (Weikhard Freiherr von Val- vasor 1641—1693, beriihmter Historiograph des Landes Krain), die sch&ne Mariens4ule am Sv, Jakoba tr$, Bestiftet von den krain. Landstanden zur Erinnerung an die Befrei- = DELNICE € mazno € nan (9 gane; 9 ein Denkmal an die Befreiung Ljubljanas “SUŠAK. ung aus der Tirkennot und nach den Pla. | nen Valvasors i. J. 1681 vor der St. Ja. kobskirche errichtet, i, J. 1870 jedoch auf dem jetzigen Standorte neuaufgestellt, die | Dreifaltigkeitss4ule am Kongresni trg aus d, J. 1722, gegeniiber_ der Ursulinenkirche, von der Pest und das Grabdenkmal fir Dr. Janez Ev. Krek, den groBen Volksmann und Organisator, am Friedhofe zum HI, Kreuz, Das Nationalmuseum am Muzejski trg (Eingang von der Bleiweisova vesta), eines deraltesten Museen des Kč6nigreiches,wurde im J. 1821 als Landesmuseum gegriindet. Der gegenwartige, im Jahre 1888 im Hochrenais- | sancestil erbaute Musealbau enthalt in der Halle bemerkenswerte Deckengem&lde von: Marktirauen mit ihren charakteristischen Zweiradwagen Ivan Šubic (Kiinste und Wissenschaften huldigen der Carniola — Krain) und an den Hohlkehlen in Medaillonform Bilder folgea- der beriihmten Krainer_von Georg pubic: Weikhardts Frh. von Valvasor, des ersten Geschichtschreibers, Valentin Vodniks, des ersten slovenischen Dichters, Sigmund Frh. V. Zois, des ersten Kunstmizens, und Sig- mund Grafen Herberstein, des bekannien osterreichischen, aus gebiirtićen Staatsmannes, 1. Die archiologische Abteilung umlfaBt — als Besonderheit Ausgrabungen und Pflahl- baufunde aus der neolithischen Kulturperio- de am Laibacher Moore (darunter der im Jahre 1927 ausgegrabene, 8 m lange sehr gut erhaltene Kahn), reiche Ausgrabungen aus der Hallstatter Periode (Fundstatten: Magdalenska Gora und Vače), darunter die vorziiglich erhaltene und theoretisch viel- besprochene Situla von Vače aus dem 5. Jahrhundert vor Chr, Auch die La-Tšane- Periode ist gut vertreten, insbesondere mit Ausgrabungen aus Podzemelj. Uberaus reichhaltig sind die Funde aus der R&mer- 3 zeit. Jene aus Emona umfassen einen gan- zen Saal: eine Besonderheit ist die in ver- goldeter Bronze ausgefihrte Statue eines emonensischen = Patriziers in natiirlicher GroBe, Herrlich sind die neuesten R&mer- Vipava pa Kika FEINSTES I ) GARANTIERT REINES ž RAFFINIERTES OLIVENOL i Prvo Dalmatinsko Trgovačko Društvo | DUBROVNIK 2