Stille Stunden
auf Pašman

Blick iiber das adriatische
fen lasst, so sieht man als Abgrenzung des

»DALMATIEN«

Wenn man die Uferpromenade von Bio-
grad na moru entlangschlendert und den
Meer schwei-

Horizontes die zackigen Konturen einer aus
dem Meere sich erhebenden Insel. Nur
eine breite Wasserstrasse, die ta4glich von
den grossen und kleinen Dampfern der
Schiffahrtsgesellschaften
trennt die  Kiiste
durch seine romantische Lage
wunschenen E'ndruck erweckt.
Insel Pašman, dem Fremdenverkehr zwar
bis  jetzt wenig  erschlossen, aber
dennoch das Ziel vieler Biograder Gaste,

passiert = wird,
von dem Eland, das
einen  ver-
Es ist die

erst

Jeder Fischer oder Besitzer eines Segel-
bootes ist gern bereit, einen Bootsausflug
biniiber nach Pašman zu unternehmen und
das Ufer betreten hat,
der wird gern auch l4ngere Zeit auf der
Insel verbringen. Sie ist mit ihren sch&nen
Badestranden, die sich rings _ um die Kiiste
zehen, und ihren kleinen Pinien- und Oli-
venhainen, sowie ihre herrliche Aussicht
bietenden Anhčhen der richtige Ort fiir den
Sehetzten Grosstadtmenschen,

wer _erst einmal

der einmal
ausspannen und sich nur der Ruhe und
Erholung hingeben will.

langgestreckte Insel
deren Hauptort das gleichnamige Pašman,

Pašman ist eine

Pašmans Kirchturm ragt wuchtig zwischen

Bšumen und Strauchern empor

Zur Jause nach Tkon

Besuch im Fischerdortf

Eines der reizvollsten Ausflugsziele von
Biograd na moru aus ist der idyllisch ge-
legene Inselort Tkon auf Pašman. Direkt

Neben taglichem Baden in der Adria und
Mctorboot-Fahrten hinaus aufs offene Meer,
gibt es auch einige lohnende Ausflugsziele

. oder man sucht das

Ueber die Bucht leuchten die hellen Hauser

direkt  gegeniiber_ der  Festlandkiiste ist.
Vom Friihling bis zum spaten Herbst wer-
den standig Ausflige nach der Insel orga-
nisiert, deren Teilnehmer unter die Obhut
der touristischen Vereinigung von Pašman
»Privremeni odbor društva za  unapređe-
mit dem  Vorsitzenden Fure
Botić und dem Sekretir Rikard Šic genom-
men werden, Nach dem Empfang im Hafen
werden die G&ste voller_ Umsicht
verschiedenen, sehr sauberen  Privatquar-
tieren — Hotels und Pensionen gibt es auf
Pašman noch nicht — untergebracht. Man
lebt ausserordentlich billig dort und hat
trotzdem eine vorziigliche _ Verpflegung.

Bei den Wanderungen iiber die Insel
stattet man dem Kloster Sv. Dujam einen
Besuch ab, erfreut sich dort an herrlichen
Gemalden alter Meister, durchstobert die
inhaltsreiche,  beriihmte = Bibliothek und
lasst sich von den Mčnchen gut bewirten
ehrwiirdige_ Domini-
kanerkloster Čokovac auf, von wo aus ein
imposanter Rundblick auf den ganzen Ka-
nal von Pašman den Wanderer erfreut,

nje iturizma«

in den

Kiusten-Idyvli Filipjakov

Draussen auf dem Meere schaukeln die
kleinen Fischerbarken, Die M4nner stehen
aufrecht im Kahn und zizhen die Netze,
die schwer von der Beute  tief_unten im
Wasser schleppen. Wenn die Sonne unter-

des Inselhaupiorles zum  anderen Uier

Bei den Spaziergangen kreuz und quer
iiber d/e Insel begegnet
den Feldern und in den zahlreichen Obst-
garten den Finheimischen, die den Gast
stets herzlich begriissen, Es ist ein (leissi-

man _ iberal! auf

$er, strebsamer Menschenschlag, der hier
lebt und arbeitet. Man ernahrt sich aus-
schl'esslich durch Fischfang&, Acker. und
Obstbau, Das subtropische Klima  ičrdert

die Arbeit und so gibt es alljahrlich reiche
Ernten an Kirschen, Feigen, Weintrauben
und Wassermelonen.

Still und geruhsam sind die Stunden, die
der Feriengast auf Pašman verleben kann.
Es ist das ausgesprochene Inselleben, wie
man es schon _auf_ so 4hnlichen
Filanden gefunden hat. Aber immer wieder
bietet dieses Leben neue Findriicke und

vielen

neue beschauliche  Erlebnisse. Die Insel
Pašman mit 'ihren verschwiegenen  Win-
keln, ihren sonnigen Gestaden und  gast-
freundlichen Bewchnern hat aber noch

ihre eigene Note, sodass sie fiir Erholung-
eine augesprochene — Furidgrube
weltabgeschiedener Platze ist,

suchende

iiber den Kanal von Pašman geniesst und
den Blick an den felsišen Gestaden und
$riinen Hangen dieser Insel haften lassen
kann, man die dalmatinischen  F:-
scher mit all ihren Nčten und Sorgen, aber

lernt

Segeniiber der Stadt am Meer sieht man in der Umgebung von Tkon. Nach einem

$eht, so _ kehren sie heim, meist schwei- = auch mit all ihren kleinen Gliickseligkeiten

i die kleine Pliarrkirche und die roten Da-  bequemen Spaziergang  erreicht man ein Gen nldćen se dorade: 2 EE AE und rhrčr. sstillcn Ste k dnstdE d
- cher der Ortschaft  heriber winken und  altes Bened.ktinerkloster aus dem Jahre karte. Tagesarkeit hat ge midE“ gomachit Pes dia
Messna ooanal m Biggrad. wei ver (00 ade loo vor 490 dabren dje Be" Am Kai stehen die Frauen mit den klei- Sie kč&nnen dort auch an den seichien
: s4umt es nicht mit dem Motox- oder Se-  nedektinermonche lebten. Napoleon  lčste

nen Kindern aut ćem Arm, die schon etwas und feinsandigen  Badestranden  ungestčrt
gelboot iiber den Kanal von Pašman sich aber das Kloster auf und seit dem liegt es : :

iibersetzen zu lassen, um sich Tkon einmal
naher anzusehen.

Man ist hier auf solche Besuche schon
bestens eingerichtet, denn das  Gasthaus
>Blauer Garten«, das dicht am Meere liegt,
ist darauf vorbere.tet, den Besuchern eine
gute und billige Jause zu bieten, Im Schat-
ten der Pinien und Olivenbaume sitzt man

dort an kleinen trinkt

Tischen, seinen

Milchkaffee_ mit kleinen frischen Brčtchen

und _erfreut sich an der  prachtvollen
Umgebung.

Tkon, das zur Gemeinde von Biograd

šehčrt, hat 900 Einwohner, und ist ein aus-
Šesprochen echt  dalmatinisches  Fischer-
dorf, Die Einheimischen also leben haupt-
sachlich vom  Fischfang, nebenbei aber
auch vom Olivenhandel, denn die baumrei-
chen Olivenhaine, die den Ort ,umgeben
bringen im Herbst jedes Mal eine gute
Ernte. Auf den Fremdenverkehr ist Tkon
noch nicht eingestellt. Im »Blauen Garten«
kann man zwar gut jausen, aber leider
nicht ibernachten, Wenn man aber trotz-
dem einige Ze.t in diesem lieblichen Insel-
ort bleiben mčchte, so findet man einige
nette Privatzimmer im Dorfe, wo man die
komplette Pension fiir 38 Dinar einschliess-
lich aller Abgaben bekommen
Aufenthalt gestaltet sich also ausserordent-
lich billig, da man ja sonst auch kaum Ge-
legenheit hat, etwas auszugeben.

kann. Der

verlassen da. Noch ein Kloster kann man
auisuchen und zwar das der Franziskaner,
velches auf _ einem  Felsvorsprung direkt
am Meere liegt und von dessen Turm
man weit iiber den Sund bis zum Festland
sehen kann.

In _stiller_ Zurickgezogenheit lebt  h'er
in Tkon ein Mann, der sich sehr _ um das
Aufbliihen der Ortschaft und die  Forde-
rung der Touristik verdient gemacht hat.
Es ist der Ingenieur Emil Erco, ein Sprach-
genie, der fliessend iiber_ ein nalbes Dut-
zend Sprachen beherrscht. Ihm gehgrt auch
die einsame Insel Babaz gegeniiber von
Pašman. Es ist ein vollig verlassenes Ei-
land mit sch&nem Strand und Pinienwal-
dungen, Es ware hier der richtige Platz,
um an idyllischer Lage eine Pension oder
noch besser ein Sanatorium zu errichten,
denn in dieser naturnahen Umgebung fin-
det der Nervenkranke schnell die  Erho-
lung, die ihm endgiilt'ge Genesung bringen
kann.

Wer also einmal einige Zeit in volliger
Ungebundenheit, ohne jeden konventionel-
len Zwang, seinen Urlaub verbringen und
dabei sich so erholen mčchte, dass er
nervengestahlt und mit neuer Schaffens-
zuriickkehrt,
Fischer

kraft an seinen Arbeitsplatz
der suche Tkon, die
von Pašman auf.

Heimat der

$rosseren an der Hand _ und halten nach
ihren Mi&nnern Ausschau, ob sich des Ta-
es Mih und Arbeit auch gelohnt hat und
ob alle wohlbehalten wieder in den Hafen
zuriickkehren,

Es sind die Frauen von Filipjakov, die
so an jedem Abend draussen am Hafen-

molo stehen und auf ihre heimkehrenden
Manner warten, Oft stehen sie auch im
Morgengrauen dort, denn _ in  mondlosen

Nachten ist der Fang mit  Lichtern, die
ihren grellen Kegel tief in die Fluten wer-
ien und die Fische
Fast alle Bewohner_ von  Filtpjakov, und
ihrer sind es an die 900, leben von dem,
was ihnen das Meer zu geben hat: Fische,

anlocken,

Langusten, Hummern, Austern und Mu-
scheln.

Filipjakov ist eine stille, friedliche Ort-
schaft, nur eine zehn Minuten  lange

Dampferfahrt. von Biograd na moru ent-
fernt. »Aber wer kennt schon Fil'pjakov?«,
wird man fragen »da muss es doch lang-
weilig und eintonig sein«,

»Fahren Sie hin«, kann man nur _ant-
worten »und Sie werden ein paar Wochen
erleben, die Sie mehr mit dem dalmatini-
schen Volk verbinden werden, als es eine
kurzatmige Reise die ganze Kiiste hinauf
und hinunter erreichen wird«,

Denn gerade hier in diesem Kiistenort,
von wo aus man einen _herrlichen Blick

lohnender, -

stundenlang in den Tag hineintr4umen, sich
von der Sonne bra4unen

L

lassen “und mi!

Der sandige Uierpiad fiihrt nach Filipjakov
den Fischen um die Wette sich in den kiih-
len Fluten tummeln, Machen Sie einen
Ausilug, so entdecken Sie plčtzlich mitten
im Kiistengehinge die ungemein romanti-
sche Schlossruine Dvorine, deren Gemiuer
Sagen aus  l4ngst  versunkenen  Zeiten
Zu  erzihlen  scheinen, Wohnung  findet
man in Filipjakov entweder in preiswerten
Privatquartieren der Gostiona
»Barbaroša«, in der man auch abends noch
mit den Einheimischen in trautem Kreis
bei feurigem Wein und melodischen Volks-
liedern unvergessliche Stunden wverbrinst.
Der Kiistenort ist selbstversiindlich sehr
bequen zu erreichen, Jeden Tag legt im
Haien der Lokaldampfer von Šibenik. diber
Biograd kommend, dort an. '

oder _ in