Gegriindet 1846

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REISE DURCH'S GRUNE-

LJ

Riickporto beiliegt. Telegramme; Dalmatien Dubrovnik

S! i

In einer Seeh6he von 300 m, nur 70 km
Luftlinie vom Adriatischen Meere entfernt,
liegt am Siidende des von der azurblauen
Save durchflossenen fruchtbaren und dicht-
besieđelten Laibacher Feldes (Ljubljansko
polje), umrahmt von einem Kranze bewal-
deter Higel und Berge, die im Norden zur
pittoresken Kette der Steiner Alpen (Kam-
niške planine) ansteigen, Ljubljana, die
Hauptstadt des gleichnamigen Verwaltungs-
ćebietes und der politische, .kulturelle und
wi:ntschaftliche Mittelpunkt Sloweniens mit
einer Zahl von 80.000 Einwohnern,

Aus der Mitte der Stadt ragt, auf beiden
Serten umflossen von der aus Siuden kom-

menden Ljubljanica und ihrem kinstlichen

Arme, dem Gruberkanale, der 60 m hohe,
bewaldete SchloBberg mit der machtigen
aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burg,
dem weithinleuchtenden Wahrzeichen Ljub-
ljanas,

Infiolge seiner giinstigen Lage inmitten
einer iiberaus freundlichen Umgebung, der
N&he  malerischer  Alpenlandschaften, der
Reinheit seiner gutgepflegten StraBen, des
Komforts seiner modernen Hotels und nicht
zuletzt wegen der Gastfreundlichkeit sei-
ner Bewohner zahlt Ljubljana zu den ange-
nehmsten groBeren Stadten Jugoslawiens.

Die Stadt teilt sich ihrer Entwicklung fol-
$end in zwei Teile; die halbmondf&rmig um
den  SchloBberg  gelagerte Altstadt mit
prachtigen Kirchen und schčnen alten Pa-
trizjerh4usern und in die nach Nordost und
Nordwest strebende Neustadt mit moder-
nen  Repršsentationsbauten, gutgepflaster-
ten  StraBenziigen und  geschmackvollen
Kaufladen,

Ljubljana ist der Sitz des Veliki župan
(GroBžupans, etwa: = Regierungsprisident)
des = gleichnamigen — Verwaltungsgebietes,
eines Fiirstbischofs, eines  Oberlandesge-
richtes, eines autonomen Gebietsausschus-
ses, der Direktion des Finanzministeriums,
der Finanzprokuratur, der Staatsbahndirek-
tion und der Postdirektion fiir Slowenien,
“der Handels-, Gewerbe. und Industriekam-
mer, der Arztekammer, der Ingenieurkam-
mer, der Arbeiterkammer fiir Slowenien.
Ljubljana hat 70 Advokaten, fiinf_Notare
und 40 Arzte.

Ljubljana, bedeutend durch seinen stark-
entwickelten Handel und durch tadellose
und preiswerte Erzeugnisse seines Gewer-
beileiBes, betreibt einen weit nach dem Si-
den und Osten sich erstreckenden lebhaften
Export. Diesen Belangen dient die seit 1924

errichtete Waren- und EfHektenb6rse (Kon-
$resni trg), de

Auch die Industrie ist Sut vertreten, Von
altbegriindetem  Rufe ist die Leder- und
Schuhwarenerzeugung, die — Brauindustrie,
die GlockengieBerei, die  Tabakindustrie
(će Laibacher staatliche  Tabakfabrik ist

die groBte in Jugoslawien), In neuerer Zzit
erfuhr einen besonderen Aufschwung die
Bauindustrie, Stark entwickelt ist die gra-
phische Industrie, Im Aufschwunge befindet
sich das heimische Kunstgewerbe, gehegt in
der kunstgewerblichen Abteilung der mitt-
leren technischen Lehranstalt und im Ge-
werbef6&rderungsamte. Beriihmt ist die slo-
wenische Spitzenerzeugung, die im  staatl.
Zentralinstitute fiir_ weibliche Hausindustrie
und in der Osrednja čiparska zadruga (Zen-
tralgenossenschaft = fir = Spitzenklčppelei)
ibre Erzeugnisse auf den Markt bringt.
Ljubljana ist der Zentralmarkt fir die
Erzeugnisse des Ackerbaues, der Vieh- und
Obstrucht Sloweniens. Besonders stark ent-
wickelt ist der Vieffhandel, der den Laiba-
cher ,Wochenm&rkten (jeden Mittwoch und
Samstag) das  charakteristische — Geprage
verleiht. An diesen Tagen bringt der Zu-
strom der Landbevčlkerung in das sonst be-
schauliche Leben der Stadt ein lebhaftes,

Slowenische Nationaltrachten in den Strassen Ljubljanas

Ljubljana mit seinem Wolkenkratzer und dem Schlossberg im Hintergrund

raschbewegtes = Treiben. = AuBerordentlich
reich ist der Laibacher Lebensmittelmarkt,
Das Viertel um die Domkirche ist beson-
ders Mittwochs und Samstags in den Vor-
mittagsstunden der Mittelpunkt des lebhaf-
testen = Marktverkehres. — Der = reichst-
beschickte  Obstmarkt am  Pogačarplatze
bietet neben heimischen Erzeugnissen schon
eine reiche Auswahl der Friichte des nahen
Siidens.

Die friihesten Spuren unserer Stadt ver-
lieren sich im  vorgeschichtlichen Dunkel
der Argonautensage, Hier soll Jason aui
seiner Flucht aus dem Goldlande Kolchis
i. J, 1260 v. Chr, eine Ansiedlung gegriindet
haben, In den geschichtlich beglaubigten
Eroberungsziigfen Roms, die Kaiser Octavia-
nus Augustus gegen die Illyrer, Pannonier
und Noriker fiihrte, taucht im ersten Jahr-
hundert vor unserer  Zeitrechnung der
wahrscheinlich illyrische Name Emona auf,
Neuere Forschungen, insbesondere die sy-
stematisch  vorgenommenen  Ausgrabungen
Prof. Dr. Walter Schmids, haben nachge-
wiesen, daB sich die rčmische  Kolonie
Emona im siidwestlichen Teile der gegen-
wartigen Stadt erhob. Auch der heutige
SchloBberg war eine romische Festung, die
den Ubergang vom Siiden nach Norden und
Osten sperrte. Von hier fiihrten r&mische
StraBenziiće nach  Norden iiber  Adrans
(Trojana) und Celeia (Celje) nach Noricum,
anderseits iiber Neviodunum (Krško) und
Siscia (Sisak) nach Pannonien und Dazien.
Spuren dieser R&merstraBen sind, z. B, bei
Černuče und Trojana, noch heute sichtbar.

Als wichtiges Sperrfort gegen Italien ge-
langte Emona allm&hlich zu Wohlstand und
Reichtum:; in der sp4teren Kaiserzeit ist
das Vorhandensein einer Schule schriftlich
bezeugt. Es gab in ihr Goldschmiede,
Eisenhindler, Bicker, Chirurgen, Schmiede;
es gab sogar eine organisierte_F euerwehr,
Die ruhigen Zeiten Emonas erreichten im