Gegrundet 1846

Prya
Hrvatsku Štedionica

(Erste kroatische Sparkassa)
ZENTRALE ZAGREB

39 Filialen in Jugoslavien
Autorisierte Devisenbank

Nr. 9

Empjiehlt sich fur
die Durchfuhrung samtlicher
Bank- und Devisentransakkionen

BIOGRADnm

Briefliche Anfragen werden
nur beantwortet, wenn
Riickporto beiliegt.

dem Reisebiiro ,,Putnik“,

ERSCHEINT MONATLICH

Redaktion und Verwaltung: Dubrovnik, Pile, gegeniiber
Tel. 194
Telegramme : Đalmatien Dubrovnik

Din. 5..

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MATE SANDALIĆ

18 2immer, 20 Betten Pension uh 55'—
Aller Komfort

Herrliche

BIOGRAD N. M.

Wiener Kiiche
Lage am Meer

STADT
AM MEER

Menschen, die die reine Sonne lieben, das goldene Glašnzen am Meer, die silberdurchiluteten Mondnachte und das d

den Alltag vergessende Traumen in einem nie verwelkenden immer griinenden und bliihenden Friihlingsland,
die reisen mindestens einmal im Jahr nach Dalmatien, an die Sonnenkiiste Europas. Hingetupit wie aus dem
verschwenderischen Reichtum einer farbengetrinkten Palette zieht sich am schimmernden Gestade die endlose
Kette đer grosseren und kleineren Ortschaiten, der Fischerdorier und Haienstadte dahin, jedes ein Kleinod fiir
sich, in dem der Wanderer Einkehr halten mčchte. Einer der reizvolisten und eigenartigsten Flecken zwischen
Sušak und Ulcinj ist zweifellos das Ziel vieler_Adria-Reisender: Biograd, die hell leuchtende Stadt am Meere.

An Bord des Fildampfers, der  taglich

entweder von Venedig oder von Sušak mit '

stidostlichem Kurs die jugoslavische Adria-
Kiiste entlangfahrt, der die Wasserstrassen
zwischen den langgestreckten Inseln und
dem Festland passiert und nur zeitweilig
das offene Meer gewinnt, wiederholt sich
bei jeder _ Fahrt immer wieder  dasselbe

Bild. Auf der der Kiiste zugewendeten Sei-

einer grosseren Ortschaft, sondern es wirkt
mit seiner blinkenden Ha4userreihe und den
herrlichen CGriinanlagen eher wie ein Kur-
ort, der zur _Erholung einlad, —Bestimmt
wird das Gesamtbild Biograds durch die
beiden grossen, modernen Gebdude, die
sich zu beiden Seiten der Stadt erheben
und in ihrer Architektur von keinem der
anderen Baulichkeiten iibertroften werden,

Mitten im FG6hrenwald liegt das ideale  Strandbad »Soline«

te halten sich die meisten Fahrgaste aul,
die Schonheit der
wechselvollen Landschaft in sich aufzuneh-
men. Stets findet sich auch jemand, der
S$enau Bescheid weiss und gern iiber die
einzelnen Details der Gebirgsziiće, der tie-
fen Buchten und der Ortschaften eingehen-
de Erlauterungen gibt. Fasziniert bleiben
die Blicke der Reisenden an den wechsel-
vollen Bildern h&ngen, die Natur und Archi-
tektur in immer gleichmi&ssiger Harmonie
bieten,

»Und jetzt kommt Biograd, die Stadt am
Meer« erlautert der Ortskundige, nachdem
er kurz vorher von der iitalienischen Enkla-
ve Zara berichtete. Man lehnt sich iiber die
Reling um besser schauen zu konnen, denn
der Ausblick, der jetzt den Beschauer in
seinen Bann zieht, ist einmali&ć und gran-
dios, Auf einer Meer vorspringenden
Halbinsel leuchten hell die H4user zwischen 7
dem Griin der Waldung hervor, Weit
Hintergrund  beherrschen die
Konturen des nahezu. 1800 Meter hohen
Velebit die Szenerie, bis zu dessen Fiissen
sich die die nordischen Fjorde in den
Schatten stellenden Buchten von Obrovac
hinziehen, Eigentlich macht Biograd  gar-
nicht den Findruck einer Stadt, auch nicht

um unvergleichliche

ins

im

Sgewaltigen O ,

Langsam entschwindet Biograd den Blik-
ken der Reisenden, der FEildampfer setzt
unentwe$t seine Fahrt fort, aber bei vielen

odaje

seiner Giste bleibt der Wunsch wach, hier
einmal eine Spanne Zeit, so wie es der
Urlaub gestattet, zu verbringen. Im Putnik
von Šibenik, dem nachsten Hafen, den das
Schiff anlauft, erfihrt man, dass ein Lokal-
dampfer jeden Tag die Verbindung nach
Biograd aufrecht erhalt. Und viele, die der
blosse Anblick der »Stadt am Meer« so be-
Seisterte, werden sich gern entschliessen,
die kurze Strecke wieder zuriickzufahren,
um an diesem herrlichen Platz, der iber-
dies an einem der sch&nsten  Teile der
Adria-Kiiste liegt, einige Wochen zu ver-
weilen,

Man wird diesen Entschluss nicht  be-
reuen, denn die Ferien werden nun zu

einem Erlebnis werden, das man so leicht

nicht wieder vergisst,
oka HE; i

Biograd na moru, das im Gegensatz zu
anderen  gleichnamigen  Stadten  Jugosla-
diesen Beinamen tragt, hat eine
ruhmreiche Vergangenheit und zihlte einst
sogar zu den mittelalterlichen Residenzen
kroatischer Kčnige. Zuerst wurde «es im
Jahre 950 erwahnt und schon knapp hundert
Jahre spiter entwickelte es sich allm&h-
lich zur ansehnlichsten Stadt des damaligen
kroatischen Ko6nigsreiches, Bald wurde es
der Sitz der kroatischen Kčonige und Bi-
schčfe, sah zeremonielle Kro6nungsfeierlich-
keiten und erlebte eine grossartige Bliite-
zeit, Aber nicht lange sollte die Epoche des
Wohlstandes dauern, Im Jahre 1126 wurde
es bei einem Ansturm durch die Venezianer
zerstort. In den folgenden Jahrhunderten

viens,

konnte es sich von dem Schlag nicht mehr

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NaS: re de.

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Biograds breite Uferstrasse

erholen, In spšteren Jahrhunderten wurden
abermals  wiederholt schwere  Ueberfalle,
diesmal durch die Tiirken auf die wehrlose
Stadt unternommen, die alles, was inzwi-
schen wieder aufgebaut worden war, ver-
nichteten, So blieb dann Biograd nach und
nach hinter dem aufbliihenden Zara zuniick.

Jetzt zeugen noch halb zerstorte Ueber-
reste an manchen Privath4usern von der
einstmaligen Pracht der  Konigsstadt, auf
deren Schutt und Asche das Pfarrkirchlein
Sv. Anastasija errichtet wurde, Etwas bes-
ser sind noch einige Teile der Stadtbefesti-
Sung, die den einst so bedeutsamen Hafen-
platz ums4umten, erhalten. Aber die Rui-
nen langst versunkenen  Glanzes werden
nun von Weinreben, Efeu und Schlingpflan-
zen iiberwuchert, Pinien und Olivenbaume
haben ihre knorrigen Wurzeln in die nie-
dergerissenen Gem&uer geschlagen und un-
ter ihren schattigen Aesten kann der ein-
same Wanderer von den sagenumwobenen
Geschehnissen der in alle Ewigkeit versun-
kenen Vergangenheit tr4umen.

* aa

Biograd hat heute 1900 Einwohner, ist ein
ansehnliches Bezirksstadtchen mit den da-
zu gehčrigćen amtlichen Verwaltungen und
erfreut sich des Rufes eines aufstrebenden
Badeortes. Man hat auch auf touristischem
Gebiete nichts unterlassen, um diesen Ruf
zu fordern und dass dies gelingt, beweist

Forisetzun$ Seite 15

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Uebersichts-Karte von Biograd, seiner Dadobaoi und der vorgelagerten Inselwelt.